CDU möchte Grundfinanzierung privater Hochschulen verbessern

CDU möchte Grundfinanzierung privater Hochschulen verbessern

Bad Liebenzell. Die CDU möchte dazu beitragen, die Grundfinanzierung privater und kirchlicher Hochschulen zu verbessern. Das soll im Rahmen des neuen Hochschulfinanzierungsvertrags ab 2025 geschehen, wie Albrecht Schütte, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, bei einem Besuch der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL) sagte.

Schütte wurde von Thomas Blenke, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus Mack begleitet. Rektor Prof. Dr. Volker Gäckle    machte den Politikern die besondere Situation seiner Hochschule deutlich. Die IHL sei nicht, wie viele andere private Hochschulen, auf Gewinn ausgerichtet. Vielmehr werde sie zu 60 Prozent von der Liebenzeller Mission (LM) finanziert, die sich wiederum aus Spenden und Schenkungen finanziert. Die LM, eine der großen deutschen Missionswerke, investiert allein 2023 in die Hochschule mit ihren rund 300 Studentinnen und Studenten sowie den 13 Professoren 1,8 Millionen Euro. Wie Geschäftsführer Thomas Haid sagte, werde der Haushalt der Mission durch die hohe Inflationsrate belastet. 40 Prozent zur Finanzierung der Hochschule tragen die Studiengebühren von monatlich 380 Euro bei, die nicht kostendeckend sind.

Wie Gäckle betonte, leiste die IHL einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung von Studienplätzen und entlaste dadurch das Land Baden-Württemberg. Die 2011 gegründete Hochschule habe bis 2017 Landesmittel aus der Sonderlinie „Hochschule 2012“ erhalten, die mit Blick auf den doppelten Abiturjahrgang 2012 aufgelegt worden war. Das waren insgesamt 875000 Euro. Für die Jahre 2018 bis 2020 hatte die IHL 1,1 Millionen Euro aus der wettbewerblichen Förderlinie „Nichtstaatliche Hochschulen“ bekommen. Gäckle: „Das hat uns gut getan.“ Nach 2020 gab es keine staatlichen  Mittel mehr. „Bis 2020 wurden Bundesmittel, die je Studierendem an die Länder flossen, von sechs Bundesländern – darunter Baden-Württemberg – auch an private Hochschulen weitergeleitet. Es würde passen, wenn in Zukunft auch private Hochschulen wieder je Studierendem eine Finanzierung erhalten, schließlich sind die Studiengänge staatlich akkreditiert, also zugelassen“, so Schütte.

Kanzler Dr. Thomas Eisinger verwies in diesem Zusammenhang auf die Corona-Pandemie: „Wir mussten alle staatliche Vorgaben erfüllen, haben dafür aber kein Geld erhalten.“

Klaus Mack wies darauf hin, dass nichtstaatliche Hochschulen wie die IHL dazu beitragen, den ländlichen Raum zu stärken. Das gelte es zu unterstützen. Bad Liebenzells Bürgermeister Roberto Chiari betonte, „dass die Studierenden Geld in die Stadt bringen.“ Und nicht nur das. Sie engagieren sich auch im sozialen Leben. So arbeiteten in der Hochphase der Migrantenströme nach Deutschland rund 40 Studentinnen und Studenten vor Ort ständig im Arbeitskreis Asyl mit.

Blenke wies darauf hin, dass die IHL große Verdienste habe, weil sie christliche Werte vermittle. Zudem leiste sie weltweit wertvolle Entwicklungsarbeit.

Wie Gäckle ankündigte, wird die Hochschule ab dem Wintersemester einen sechsten Studiengang und damit den ersten in englischer Sprache anbieten. Das Studium „Theology/Development Studies“ schafft eine Verbindung von Entwicklungsarbeit und humanitärer Hilfe mit Theologie, religiösen Studien und Interkulturalität. Ein Studienangebot, für das sich Schütte, der für die CDU-Landtagsfraktion auch die Entwicklungspolitik betreut, gleich sehr interessiert zeigte.

 

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Von links: Thomas Haid, Verwaltungsdirektor der Liebenzeller Mission; Thomas Blenke, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion; Roberto Chiari, Bürgermeister Bad Liebenzell; Albrecht Schütte, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion; Dr. Thomas Eisinger, Kanzler der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL); Klaus Mack, CDU-Bundestagsabgeordneter; Prof. Dr. Volker Gäckle, Rektor der IHL. Foto: Abgeordnetenbüro Blenke.