Blenke: Nordschwarzwald wappnet sich gegen Starkregen

Blenke: Nordschwarzwald wappnet sich gegen Starkregen

Nordschwarzwald. In einem beispielhaften Großprojekt haben sich 24 Städte und Gemeinden im Regierungspräsidium Karlsruhe in den Landkreisen Calw, Enzkreis und Freudenstadt zusammengetan, um sich für kommende Starkregenereignisse zu wappnen. Das teilte Staatssekretär Thomas Blenke am Mittwoch mit. „Es freut mich ganz besonders, dass die Stadt Wildberg diesen kommunalen Verbund mit Unterstützung des Regionalverbands Nordschwarzwald koordiniert“, sagte der CDU-Abgeordnete für den Landkreis Calw.

Anders als Hochwasser an großen Flüssen sind Starkregen und damit einhergehende Sturzfluten kaum vorhersagbar. „Auch deshalb bedeuten sie eine Gefahr für die Bevölkerung und können zu hohen Schäden führen, wofür die Flutkatastrophe an der Ahr 2021 nur ein Beispiel ist“, so Blenke. Durch den Klimawandel werden solche Wetterereignisse weiter zunehmen. Umso wichtiger sei es, ein effektives Konzept zu erarbeiten, um auf den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Unterstützung bietet der Leitfaden zum kommunalen Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg, der zeigt, wie Fließwege und Risikobereiche ermittelt werden.

Als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung soll das Projekt an einen Zusammenschluss dreier zertifizierter Ingenieur- und Planungsbüros vergeben werden. Das Land Baden-Württemberg fördert das Großprojekt mit mehr als  1,1 Millionen Euro.

Ziel ist die Erstellung von kommunalen Starkregenrisikomanagementkonzepten nach dem Leitfaden des Landes Baden-Württemberg. Hierbei werden nach Angaben des baden-württembergischen Umweltministeriums alle drei erforderlichen Bausteine – Gefährdungsanalyse, Risikoanalyse und Handlungskonzept – bearbeitet. Die Datenaufbereitung und Modellierung erfolgt gemeindeübergreifend. Die daraus abgeleiteten Vorschläge zum Schutz vor den Wassermassen werden an die jeweilige Situation in den einzelnen Städten und Gemeinden angepasst. Durch die interkommunale Zusammenarbeit verringern sich die Kosten und der personelle Aufwand der beteiligten Kommunen

Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre, die Umsetzung ist bis 2026 geplant. Ein Projektbegleitkreis stellt den transparenten Informationsfluss sicher. Das Bearbeitungsgebiet umfasst 1043 Quadratkilometer. Außer Wildberg sind im Kreis Calw die Gemeinden Dobel, Ebhausen, Egenhausen, Höfen an der Enz, Oberreichenbach, Simmersfeld, Simmozheim sowie die Große Kreisstadt Calw beteilgt.