Blenke unterstützt Netzwerk gegen Antisemitismus

Blenke unterstützt Netzwerk gegen Antisemitismus

Bad Liebenzell-Maisenbach-Zainen. Der Antisemitismus in Deutschland nimmt wieder zu. Für Staatssekretär Thomas Blenke Grund zum Handeln. Dem CDU-Landtagsabgeordneten kommt entgegen, dass es in seinem Wahlkreis mit Zedakah in Maisenbach-Zainen einen Verein gibt, der vernetzt mit anderen Organisationen bereits seit vielen Jahren an die Schoa erinnert, gegen Antisemitismus angeht, jüdisches Leben fördert und Solidarität mit Israel zeigt.

Bei einem Besuch im Gästehaus Bethel sicherten Blenke und Christian Gehring, religionspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, ihre Unterstützung für den Ausbau dieser Initiative in der Region Nordschwarzwald zu. Eine weitere Gesprächsrunde ist vereinbart.

Die beiden Politiker zeigten sich von der vielfältigen Arbeit dieses Netzwerks beeindruckt. Dazu zählen neben Zedakah das Projekt „Papierblatt“, das IP-Zentrum der Israel Perspektive, der evangelische Schuldekan in Calw Thorsten Trautwein sowie die gemeinnützige GmbH Morija in Wildberg-Sulz, die sich mit christliche Medienarbeit beschäftigt.

Was können wir gegen den verhängnisvollen Antisemitismus tun? Mit dieser Fragestellung stellte Frank Clesle, Leiter der Zedakah-Zentrale, die Arbeit den Abgeordneten vor. So enthält „Papierblatt“ mehr als 40 Zeitzeugenberichte von Holocaust-Überlebenden und deren Nachfahren auf einer digitalen Unterrichtsplattform, ergänzt durch frei verfügbare Fachvorträge. Trautwein widmet sich vor allem der Erwachsenenbildung mit Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Bildungswerk Nordschwarzwald. Und im hochmodernen, multimedialen IP-Zentrum gibt es Veranstaltungen und Ausstellungen über Israel, das Judentum, die dunkle Vergangenheit Deutschlands und über Antisemitismus. Angeboten werden virtuelle Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden, Escape-Room-Abenteuer, Erlebnis-Events für Kinder und hybride Fachkonferenzen.

Als nächster Schritt ist ein Israel-Park geplant. Er soll in unmittelbarer Nachbarschaft zum IP-Zentrum entstehen. In einer maßstabsgetreuen Nachbildung des Landes soll vor allem Kindern Israel nahegebracht werden. „Fakten zum Anfassen in Zeiten von Fake News“, nennt das Clesle. Und freut sich, das der Landkreis Calw eine Partnerschaft mit einer Region in Israel anstrebt.

Blenke und Gehring zeigten sich erfreut, dass sich die Arbeit dieses Netzwerks im Nordschwarzwald vor allem an Kinder und Jugendliche wendet.  Gleichwohl gebe es gerade an den Schulen noch Nachholbedarf. Positiv bewerten die Politiker zudem, dass auch die Erwachsenenbildung einbezogen ist.

Die Arbeit von Zedakah und seinen Partnern zeige, so Morija-Geschäftsführer Timo Roller, wie Vorgaben der EU, die 2021 eine Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens vorgelegt hat und der Bundesregierung, die 2022 eine „Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben“ (NASAS) vorgestellt hat, auf regionaler Ebene umsetzen lässt. Er nimmt dabei ausdrücklich Bezug auf den grauenvollen Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. „Israel muss weiter existieren“, stellt Roller gerade im Hinblick auf die weitere Arbeit des Netzwerks im Nordschwarzwald klar.

Gehring zeigte sich am Ende des Austausches sehr dankbar über die vielen Filmsequenzen, die mit Holocaust-Überlebenden gedreht wurden. „Es ist etwas Besonderes, wenn man von Zeitzeugen erfährt, wie widerwärtig und grausam der Mensch sein kann. Gerade wir im schönen und reichen Baden-Württemberg brauchen einen scharfen Blick auf unsere Vergangenheit, um die Zukunft richtig zu gestalten“, so der Abgeordnete.

Bild

Vor dem Modell des Israel-Parks (von links): Frank Clesle, Thorsten Trautwein, Thomas Blenke, Martin Meyer (Vorsitzender Zedakah), Christian Gehring, Alex Cyris (Bereichsleiter IP Israel Perspektive), Timo Roller. Foto: Abgeordnetenbüro Blenke