Thomas Blenke Schirmherr des Projekts Kitzrettung

Thomas Blenke Schirmherr des Projekts Kitzrettung

Kreis Calw. Thomas Blenke ist Schirmherr des Projekts Kitzrettung der Kreisjägervereinigung (KJV) Calw. „Dieses Amt übernehmen zu dürfen freut mich ganz besonders, geht es doch darum, junge Tiere vor dem Tod zu bewahren“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion bei der Präsentation des Projekts in Bad Liebenzell-Beinberg.

Rehkitze werden im Mai und Juni geboren. Sie legen sich gerne in Wiesen, ducken sich bei Gefahr auf den Boden und sind mit bloßem Auge schlecht zu erkennen. Zugleich mähen Landwirte im Frühsommer ihre Wiesen. Dadurch sind die Tiere großer Gefahr ausgesetzt, viele finden den Tod durch die Mähmaschinen.

„Bisher haben wir Jägerinnen und Jäger auch schon vor jeder anstehenden Mahd so gut es eben geht die Wiesen abgesucht und nach Rehkitzen Ausschau gehalten“, sagte die Calwer Kreisjägermeisterin Elke Marko. Neu sei jetzt die zur Verfügung stehende Technik. Denn nun suchen  Drohnen mit Wärmebildkameras die Wiesen ab, um die Kitze ausfindig zu machen und aus den Feldern zu bringen. Für das Projekt wurde eigens ein sechster Fachbereich bei der KJV Calw mit Simon Metz als Obmann gegründet.

Diese Methode ist hoch effizient, erfordert allerdings einen hohen finanziellen und personellen Aufwand. Und es sind durchweg ehrenamtliche Helfer, die das Projekt ermöglichen. „Ihnen gilt mein besonderer Dank. Diese Helfer machen sich in den Monaten Mai und Juni in den frühen Morgenstunden auf den Weg, sind oft viele Stunden im Einsatz und bewahren dadurch viele Rehe vor dem Tod“, sagte Blenke. Deshalb ruft der Abgeordnete für den Landkreis Calw zu Spenden für das Projekt auf.

Große und kleine Zuwendungen fließen bereits, reichen zur Finanzierung des Projekts allerdings nicht aus. Denn eine Drohne, von denen bislang zwei im Einsatz sind, kostet einschließlich der Pilotenausbildung nach Angaben Markos rund 9000 Euro. Denn Laien können die Drohnen nicht bedienen, es braucht einen qualifizierte Ausbildung. Hinzu kommen hohe Versicherungsbeiträge. Die erste Drohne war eine Spende der Sparkasse Pforzheim Calw, das zweite Fluggerät hat die KJV selbst finanziert. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, benötigt die KJV vier Drohnen und zwölf Piloten.

Zwischenzeitlich gibt es Zuschüsse vom Bund für solche Projekte. Blenke will sich im Landtag für weitere finanzielle Unterstützung stark machen. Denn schließlich handele es sich um eine öffentliche Aufgabe. Nicht zuletzt genieße der Tierschutz inzwischen Verfassungsrang.

Normalerweise setzen sich Landwirte, die ihre Wiese mähen wollen, mit dem Jagdpächter oder Obmann Metz in Verbindung. Der verständigt einen der verfügbaren Piloten. Der fliegt dann die Wiese ab. Wird ein Kitz entdeckt, kommt es in eine Kiste und wird nach der Mahd wieder ausgesetzt. Seit dem Start des Projekts im März wurden so im Bereich der KJV Calw nahezu 100 Kitze gerettet.