Blenke und Mack fordern klare Öffnungsperspektive

Blenke und Mack fordern klare Öffnungsperspektive

Nagold. „Wir müssen damit beginnen, stufenweise aus dem Lockdown rauszugehen. Das muss allerdings mit sehr viel Disziplin geschehen, um zu verhindern, dass nach ersten Lockerungen wieder Schließungen erfolgen müssen.“ Das sagte Thomas Blenke, stellvertretender Vorsitzender der CDU Landtagsfraktion, bei einem Gespräch mit der Geschäftsführung des Nagolder Modehauses Reichert.

Der Abgeordnete des Kreises Calw wurde vom CDU-Bundestagskandidaten Klaus Mack begleitet.  Der Gespräch der beiden Politiker fand  unmittelbar vor dem Besuch des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans bei Reichert statt.

Da werde die Union nun Druck auf den Koalitionspartner machen, kündigte Blenke an. Das sei nicht unproblematisch, da Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dazu neige, sehr restriktiv zu handeln.

Mack und Blenke sprachen sich jedenfalls für eine klare Öffnungsperspektive für den Einzelhandel sowie für Hotellerie und Gastronomie aus.  Entscheidend dürfe nicht mehr die Größe der Läden sein, sondern ein schlüssiges Hygienekonzept. Bei ihren zahlreichen Besuchen bei Einzelhändlern und Gastgebern haben Blenke und Mack festgestellt, wie dramatisch die Situation in den beiden Branchen ist.

Wann können wir wieder öffnen? Diese Frage treibt Seniorchef Klaus Drissner um. Die Geschäftsführer Anna und Christoph Leins sehen sich gegenüber Supermärkten und Discountern ungerecht behandelt: „Wir könnten das viel besser.“ Beispielsweise, wenn die Kunden nach Voranmeldung in das Geschäft kommen könnten. Reichert hat mehrere Verkaufsebenen. So könnten sogar mehrere Kunden unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln gleichzeitig bedient werden.

Mit Click and Collect versucht Reichert über die Runden zu kommen. Da wird Bekleidung im Internet bestellt und dann im Geschäft kontaktlos abgeholt. Das sei, so Anna Leins, zum einen sehr aufwendig, zum anderen seien viele ältere Kunden online nicht zu erreichen. Darüber hinaus schnürt Reichert, um die liegen gebliebene Winterware wenigstens teilweise loszuwerden, Pakete mit Bekleidung im Wert von 200 Euro und bietet sie für 70 Euro an. „Verdient ist damit nichts. Es geht um ein Stück Liquidität. Zudem müssen wir während der Schließung mit unserem Modehaus sichtbar bleiben“, erläutert Christoph Leins.

Nach dem zweiten Lockdown hat Reichert noch keine staatliche Unterstützung erhalten. Da konnte Blenke Hoffnung machen. Von der November-Hilfe seien, Stand Mitte Februar, 77 Prozent aller Anträge von der L-Bank abgeschlossen, von der Dezember-Hilfe seien es 53 Prozent. „Das Geld ist da und muss nun auch fließen“, so der Abgeordnete für den Kreis Calw.

Bei der Überbrückungshilfe 3 sei noch offen, wie im Bekleidungshandel eine Kompensation für die nicht verkaufte Winterware erfolgen kann. Da sagte Mack seine Unterstützung zu: „Das nehme ich mit und werde mich darum kümmern.“