Ostelsheim. Leyla Di Monti und Jessica Gaspar haben „Lovely in White“ 2018 gegründet

Ostelsheim. Leyla Di Monti und Jessica Gaspar haben „Lovely in White“ 2018 gegründet

Ostelsheim. Leyla Di Monti und Jessica Gaspar haben „Lovely in White“ 2018 gegründet. Es begann mit Seconhand-Brautmoden, inzwischen sind auch neue Modelle im Angebot. Anfang des Jahres wurden in Ostelsheim neue Räumlichkeiten bezogen, in Emsdetten in Nordrhein-Westfalen gibt es einen zweiten Standort.

Die Geschäfte haben sich sehr gut entwickelt. Bis Corona kam. Inzwischen sind die beiden Geschäftsfrauen verzweifelt und fühlen sich allein gelassen. Seit Dezember fließt kein Geld. Von den staatlichen Hilfen ist bislang nichts angekommen. Wenigstens hat ihnen der Vermieter die Pacht gestundet. Doch die finanziellen Reserven sind aufgebraucht. Gaspar: „Wir können nicht planen und wir schlafen auch nicht gut.“

„Mir tut das richtig weh: Da gründen zwei junge Frauen ein Unternehmen im Kreis Calw und setzen eine Geschäftsidee erfolgreich um. Das ist genau das, was man will“, sagte Thomas Blenke, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, anlässlich seines Besuchs bei „Lovely in White“. Zusammen mit dem CDU-Bundestagskandidaten Klaus Mack sprach sich der Abgeordnete für den Kreis Calw für einen Strategiewechsel aus. „Wir brauchen intelligente und flexible Lösungen“, sagte Blenke. „Wir müssen mit Konzeptionen zu schrittweisen Öffnungen kommen“, ergänzte Mack.

Die beiden Geschäftsfrauen hatten sich mit einer Petition an die Oberbürgermeister und Bürgermeister im Kreis Calw gewandt und angesichts ihrer dramatischen Situation um deren „volle Unterstützung“ gebeten (wir berichteten). Blenke und Mack stellten klar, dass die Bürgermeister dafür nicht zuständig sind. „Deshalb haben wir als Kandidaten für die anstehende Landtags- und Bundestagswahl den Ball gleich aufgenommen“, sagte Mack. Blenke versicherte Di Monti und Gaspar: „Wir wollen Ihnen helfen.“  Zugleich baten sie um Verständnis: Die Pandemie sei nicht vorhersehbar gewesen. Es sei für die Politik im Spannungsfeld zwischen dem Erhalt der Gesundheit und den Interessen der Wirtschaft nicht leicht gewesen zu handeln.

Man sei bereit, auch strenge Auflagen umzusetzen, man könne den Rundumschlag mit den generellen Schließungen im Rahmen des gegenwärtigen Lockdowns allerdings nicht   nachvollziehen, so Gaspar. Das sei ohne individuelle Betrachtung der einzelnen Branchen erfolgt. „Lovely in White“ habe keine Laufkundschaft. Die Kundinnen lassen sich einen Termin geben und kommen in der Regel mit einer Begleitperson. Der Körperkontakt sei minimal.