Hagel und Blenke machen sich für Ehrenamtskarte stark

Hagel und Blenke machen sich für Ehrenamtskarte stark

Kreis Calw. Fast den ganzen Tag waren sie unterwegs: Auf Einladung des Abgeordneten Thomas Blenke war Manuel Hagel, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, in den Kreis Calw gekommen. Im Mittelpunkt stand ein Besuch beim Kommando Spezialkräfte (KSK).

Zweites Thema war die geplante Einführung der Ehrenamtskarte in Baden-Württemberg. Der Kreis Calw gehört zu den Modellstandorten, an denen die Karte erprobt werden soll. Das ist ganz wesentlich dem Einsatz von Thomas Blenke zu verdanken. „Das war ein heißer Kampf. Deshalb gilt es nun, einzusteigen und am Ball zu bleiben“, sagte Hagel bei einer Diskussionsrunde mit Vertretern von Deutschem Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Calw, der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis und des Technischen Hilfswerks Ortsverband Calw.

Hagel und Blenke ging es darum, vor Ort mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen und zuzuhören. Auch Ricarda Becker, Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Calw, und Luisa Koch, Vorsitzende des Kreisverbands der Jungen Union, nahmen teil.

Mit dieser Karte soll ehrenamtlichen Helfern gezeigt werden, dass ihre Arbeit geschätzt wird. Und sie soll dazu beitragen, neue Helfer zu gewinnen. Denn das ist das größte Problem aller drei Organisationen, wie DRK-Kreisbereitschaftsleiter Michael Stech gleich zu Beginn deutlich machte. Seine Kollegin Tamara Winter wies darauf hin, dass der Bevölkerungsschutz weitgehend von Ehrenamtlichen getragen wird, die nun zunehmend fehlen. Hagel: „Das Ehrenamt ist wahnsinnig viel wert. Wir wollen zeigen, dass diese Arbeit gewürdigt und unterstützt wird, zumal der Bevölkerungsschutz an Bedeutung gewinnt.“ Das zeigte schon die Flutkatastrophe an der Ahr, aber auch die Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine und anderen Ländern. Denken müsse man auch an die Vorbereitungen auf einen möglichen Blackout als Folge der Energieknappheit.

Laut Hagel muss in den Bevölkerungsschutz dringend investiert werden. Auf Drängen der CDU geschehe dies ab dem Doppelhaushalte 2023/24, der im Dezember verabschiedet worden ist. Auch danach werden Jahr für Jahr mehr als zehn Millionen Euro für diesen Bereich ausgegeben.

Nicht nur die demografische Entwicklung und Veränderungen im Freizeitverhalten tragen zum Rückgang der ehrenamtlichen Helfer bei. Darüber sind die Menschen im Arbeitsleben immer mehr gefordert und die Zahl der Arbeitgeber nimmt zu, die es nicht allzu gerne sehen, wenn ein Mitarbeiter, der bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, bei Brandalarm Knall auf Fall den Betrieb verlässt. Ob Corona, Flüchtlinge oder die Zunahme von Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels: Da könne es sein, dass die Helfer, die noch da sind, müde werde, wie Kreisbrandmeister Dirk Patzelt befürchtet. Nach dem Motto: Warum denn wir schon wieder?

Mit der Ehrenamtskarte sollen die ehrenamtlichen Helfer in den Genuss von Vergünstigungen kommen. Das kann der freie Eintritt im Schwimmbad sein oder die kostenlose Fahrt im Öffentlichen Personennahverkehr. Das auszugestalten wird nun die Aufgabe im Kreis Calw sein. Laut Blenke soll ein attraktives Angebot entstehen, das ohne viel Bürokratie auskommt. Zusammen mit den anderen Modellstandorten Freiburg, Ulm und Ostalbkreis werden die Ideen und Vorschläge gesammelt, um die Ehrenamtskarte dann für die ganz Baden-Württemberg auf den Weg zu bringen.

 

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In der Mitte in zivil mit Krawatte: Thomas Blenke (links) und Manuel Hagel mit Vertretern von Deutschem Roten Kreuz, Freiwilliger Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Foto: Abgeordnetenbüro Blenke